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Wenn sich Ängste zeigen. Der stille Ruf nach Wachstum.

In Zeiten des Wandels zeigen sich Ängste oft am deutlichsten. Sie kommen nicht, um uns zu bremsen, sondern um uns aufzuwecken. In den letzten Wochen begegne ich in meiner Arbeit immer wieder Menschen, die äußerlich erfolgreich, stark und kontrolliert wirken. Innerlich sich aber auch Unsicherheit zeigt .Ängst sind stiller Begleiter.

Angst - das verkannte Signal

Angst ist in unserer Gesellschaft negativ belegt. Sie gilt als Schwäche, als Störfaktor, als etwas, das „wegtrainiert“ oder „überwunden“ werden muss. Doch Angst ist in Wahrheit ein intelligentes Signal unseres Systems. Sie zeigt uns, dass etwas in uns gesehen, gehalten, verstanden werden will. Nicht selten ist sie ein Hinweis darauf, dass wir an einer Grenze stehen. Zwischen dem Alten, das nicht mehr trägt, und dem Neuen, das noch nicht greifbar ist.

Wenn Kontrolle Sicherheit verspricht

Ein Beispiel aus meiner Praxis: Ein Unternehmer, empathisch, klar im Denken, sehr erfolgreich. Doch innerlich angespannt. Er will niemanden verletzen, keine Unruhe stiften, keine Konflikte auslösen. Er glaubt, Harmonie sei die Voraussetzung für Erfolg.

Doch genau diese Harmonie wird immer wieder gestört - durch Mitarbeitende, die Absprachen brechen oder Verantwortung abgeben. Seine Angst, Grenzen zu setzen, führt ihn in Überforderung.

Wir schauen gemeinsam hin: Woher kommt dieses Bedürfnis nach Harmonie? Welche alte Erfahrung steckt dahinter. Vielleicht das Gefühl, nur dann geliebt zu werden, wenn alles „gut“ ist?

Angst als Tor zu unseren Werten

Wenn wir Angst spüren, geht es selten um das Jetzt. Es geht um etwas, das in uns gespeichert ist. Etwas, das sich wieder zeigen will.

In der Arbeit mit meinen Klient:innen geht es daher nicht darum, die Angst zu „besiegen“. Sondern darum, sie zu verstehen. Sie führt uns zu unseren Werten, unseren wahren Bedürfnissen und manchmal auch zu unseren alten Verletzungen.

Bei meinem Klienten war das Lernfeld klar: Harmonie ja - aber nicht um jeden Preis. Grenzen setzen bedeutet nicht, unharmonisch zu sein. Es bedeutet, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen.

Die Schattenseiten unserer Stärken

Viele Ängste zeigen sich dort, wo unsere größten Stärken liegen: Empathie kann kippen in Anpassung. Verantwortungsgefühl in Überforderung. Klarheit in Kontrolle.

Wenn wir beginnen, auch diese Schattenseiten anzusehen, entsteht echte Freiheit. Nicht, weil die Angst verschwindet, sondern weil sie ihren Schrecken verliert.

Was wir von der Angst lernen dürfen

Angst ist ein inneres Navigationssystem. Sie zeigt uns, wo unser Vertrauen endet.

Und genau dort beginnt Wachstum.

Vielleicht ist die Angst also kein Gegner, sondern ein Lehrer. Ein stiller Hinweis: „Hier darfst du dich selbst noch tiefer erkennen.“

Wenn du magst, nimm dir einen Moment Zeit und frage dich: Welche Situation löst bei mir gerade Angst aus? Welcher Teil in mir möchte dadurch gesehen werden? Was wäre möglich, wenn ich der Angst nicht ausweiche, sondern ihr zuhöre?

Denn manchmal ist genau das der Moment,i n dem du beginnst, wirklich frei zu werden. Ich wünsche dir eine mutige und kraftvolle Zeit. Alles Liebe, Sonja www.sonjahaar.com

Sonja Haar - www.sonjahaar.com
Sonja Haar - www.sonjahaar.com

 
 
 

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